Alle Eltern mit Kleinkindern kennen es, die ganz großen Gefühlsausbrüche. Was oft als reiner „Trotz“ wahrgenommen wird, ist in Wirklichkeit eine Mischung aus vielen großen und starken Gefühlen, die einen kleinen Menschen völlig überfordern. Denn ganz ehrlich, lauf mal nur fünf Minuten nur auf Knien durch die Wohnung. Plötzlich ist alles, was für Kinderaugen spannend ist, nicht einmal auf Augenhöhe. Für alles braucht man Hilfe und Unterstützung. Dabei wollen die Kleinen doch einfach so sein wie die Großen.

Dazu kommen viele Erlebnisse, die für so einen kleinen Menschen ganz schön große Bedeutungen haben. Da trifft man auf Ablehnung, weil ein anderes Kind nicht mit einem spielen möchte. Da ist diese Einschränkung, weil etwas zu gefährlich ist. Da ist die große Verzweiflung, wenn der geliebte Bauklotzturm auch beim dritten Mal einfach umfällt. Wut, Frust, Angst, Kummer, Verzweiflung, Unsicherheit und vieles mehr machen sich breit.

Natürlich, für uns Erwachsene ist das alles ganz anders. Denn es sind aus unserer Sicht „kleine Probleme“. Wie bekommt man diese zwei Welten gut zusammen?

Meine absolute Herzensempfehlung ist das Buch „Kirschkernmond“. Es ist (meines Erachtens) super geeignet für Kinder ab 3 Jahren. Meine Tochter liebt dieses Buch und möchte es seit über einer Woche jeden Abend zum Einschlafen vorgelesen bekommen. Es erzählt die Geschichte von einem kleinen Mädchen, das beim Abendessen völlig unerklärlich alles doof findet. Im Verlauf des Buches erfährt man, was in dem Mädchen alles vorgeht. Unserer Tochter hilft es, ihre Gefühle einzuordnen und zu verstehen. Mir als Mama hilft es, mich in ihr Kinderköpfchen und ihre Gefühlswelt hineinzudenken. Es hilft mir, die Welt ab und zu aus Kinderaugen zu sehen. Wir sind beide absolut begeistert von dem Buch.

Außerdem sind bei uns noch die Bücher „Und was fühlst du, Känguru?“ und „Was weinst du denn so viel, kleines Krokodil?“  sehr angesagt. Diese Bücher sind aus meiner Sicht auch schon für kleinere Kinder (ab 18 bis 24 Monate) gut geeignet. Sie gehen wunderbar auf die Gefühlswelt der Kinder ein und zeigen mir als Mama, was meine Kleine alles beschäftigen mag. Wie hell, dunkel, groß, laut, schnell diese Welt ist, in der die Kleinen groß werden.

Unsere Tochter geht seit diesem Sommer in den Kindergarten.  Vor etwa einem Monat wollte sie plötzlich nicht mehr in den Kindergarten gehen. Es flossen viele Tränen und der Kummer war riesig. Sie wollte von sich aus diese beiden Bücher immer wieder vorgelesen bekommen. Manchmal „liest sie“ aus ihrer Erinnerung sogar ihren Puppen die Bücher vor. Ich merke, wie sie sich in den Büchern wiederfindet. Außerdem hilft es mir, mehr Verständnis zu haben und ruhiger zu bleiben, wenn die Gefühle mal wieder ganz groß sind.

Vielleicht ist eins der Bücher auch etwas für dich und dein Kind.

Eure MamaK