Vor kurzem hatte ich einen emotionalen Horror Tag. Ich habe mich nach diesem Tag dermaßen als Versagerin und schlechte Mutter gefühlt, dass ihr es euch nicht vorstellen könnt. Aber fangen wir vorne an.

An diesem Tag hatte ich einen wichtigen Arzttermin und da ich unseren kleinen Schatz nicht mitnehmen konnte, sollte eine seiner Omas auf ihn aufpassen. Das hieß für mich, dass ich an dem Morgen einen strammen Zeitplan abzuwickeln hatte. Ich musste mich und unseren Zwerg fertig machen, ihn zur Oma bringen (halbe Stunde in die eine Richtung), und dann nochmal eine Stunde (in die andere Richtung) zu meinem Arzt fahren.

Als ich unserem Männlein Jacke und Schuhe anziehen wollte, um loszufahren, rannte er lachend vor mir weg. Er wollte lieber fangen spielen. Meine Güte der ist soooo süß wenn er das macht. Aber an diesem Morgen war ich so gestresst wegen des Arzttermines, dass ich nur merkte wie in mir die Hitze hochstieg und so lief ich schimpfend hinter ihm her. Ich hatte heute einfach keine Zeit für Spielchen .Als ich es endlich geschafft hatte ihn in seine Sachen zu stecken, ging ich mit ihm auf dem Arm und wie üblich wie ein Packesel bepackt zum Auto. Auf der Fahrt hatte ich Gewissensbisse, dass ich so ruppig zu meinem allerliebsten Schatz gewesen war.

Bei der Oma angekommen lud ich ihn schnell ab und fuhr sofort weiter. Während meines Termins hatte ich immer wieder die Uhr im Blick. Ich dachte nur daran, was ich noch alles erledigen müsste und wie ich das schaffen könnte: Kind abholen, Essen kochen, Kind schlafen legen und noch einkaufen etc. pp. Allein bei dem Gedanken an meine ToDo-Liste war ich ganz verkrampft und angespannt.

Nach meinem Termin fuhr ich also wieder flott zur Oma, um den Zwerg abzuholen. Der schlief mir dann prompt im Auto ein. Also plante ich schnell um und ging noch zackig einkaufen. Zu Hause angekommen war er natürlich wieder wach und wollte bespaßt werden. Aber ich musste die Einkäufe einräumen und wollte Essen kochen. Oft schimpfte ich ihn von der Seite an, er solle doch mal weggehen und mir nicht dauernd in den Füßen stehen. Ich hörte mich ständig Nein! – Lass das! – oder -Hör auf damit – rufen. Grauenhaft….

Als alles erledigt war und ich mich wieder gesammelt hatte, war ich echt traurig. Den ganzen Tag hatte ich mich unter Druck gesetzt und der einzige Mensch, der nichts da für konnte, dass ich alles fertig haben wollte und deswegen meinen Stress abbekam, war mein kleiner Sohn. Ich hatte ihm nicht die Aufmerksamkeit geschenkt, die er brauchte und verdient und ich ihm bei seiner Geburt imaginär versprochen hatte und das tat mir leid. Ich hatte ein richtig mieses Gefühl des Versagens.

Habt ihr das auch schon mal, dass ihr so einen Tag habt und am Abend das Gefühl versagt zu haben? Grundsätzlich bin ich ein positiver Mensch und stehe jeden Tag mit dem Wunsch auf es heute besser zu machen. Meinen Leitsatz dazu kennt ihr ja schon: Morgen ist ein neuer Tag! Ein neuer Tag ohne Fehler – hoffentlich…Wie geht ihr damit um? Habt ihr auch einen Leitsatz für mehr Gelassenheit? Oder einen praktikablen Tipp nicht in Stressfallen zu tappen?

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