Unseren ersten richtigen Urlaub hatten wir für Mai 2019 geplant – gehabt. Wir wollten nach Kreta fliegen, in ein wundervolles Resort und uns einfach verwöhnen lassen.
Aber Corona machte uns einen Strich durch die Rechnung.
Zum Glück hatte mein Mann durch die Elternzeit so viel Urlaub übrig, dass wir einen zweiten Urlaub mit der Familie Ende Juli planen konnten.
Es sollte nach Südfrankreich gehen. Wir waren schon einmal dort gewesen und wussten deshalb was uns Schönes erwartet. Natürlich würde dieser Urlaub ein gänzlich anderer werden, nicht wie sonst. Einmal wegen der Corona Einschränkungen und wir waren das erste Mal als Eltern mit Kind im Urlaub.Aber wie die meisten, waren wir nach dem ersten Lockdown einfach über einen Tapetenwechsel glücklich.
To Do – Liste einer Mama
Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber vor dieser Reise hatte ich als Mama echt viel um die Ohren. Die Woche vor dem Urlaub stand viel an: 1) Kindersitz kaufen, damit die lange Fahrt (ca. 1250 km) für unseren kleinen Schatz so angenehm wie möglich wäre. Er war zwar erst 11 Monate alt und passte auch noch gerade so in seinen MaxiCosi, aber wer schon einmal so eine lange Strecke gefahren ist weiß, das ein schlafendes Baby Gold wert ist und wo geht das besser als in einem bequemen Sitz.
Dann wollte ich unbedingt noch 2) die Wäscheberge erledigen, die sich bei uns angesammelt hatten; und 3) die Wohnung so sauber und ordentlich wie möglich verlassen, damit ich nach dem Urlaub nicht direkt wieder mit putzen starten würde (abgesehen davon, dass ich nicht den ganzen Urlaub an Unerledigtes denken wollte). Also war die Woche vor dem Urlaub stramm durchorganisiert, damit ich auch jaalles schaffte.
Dann das lästigste am Urlaub: 4) Kofferpacken!
Wir wollten mit dem Auto fahren – und wir haben jetzt ein Kind, also brauchten wir neben dem Kinderwagen Platz für eine Reihe mehr Equipment. Außerdem auch Platz für meinen Bruder, der mit uns fahren sollte. Das bedeutete gut durchorganisieren was man wirklich braucht und was nicht. Da es in ein Haus mit Selbstverpflegung für drei Woche gehen sollte, gab es zum Glück auch eine Waschmaschine. Also konnte schon mal weniger Kleidung eingepackt werden.
Wochen vorher bin ich gedanklich den Kleiderschrank unseres kleinen Mannes und meinen durchgegangen, da ging das Packen erstaunlich schnell. Ich glaube das war der erste Urlaub, in dem ich so wenig an Kleidung für mich eingepackt habe, wie nie. Mein Mann packte seinen Koffer selbst.
Tetris im Kofferraum
Am Abend, bevor wir abfuhren gabs Tetris im Kofferraum.Ich glaube ich ging meinen Mann ziemlich auf die Nerven. Eigentlich wollte ER den Kofferraum packen, aber ich hatte mir schon im Kopf einen genauen Plan gemacht, wie alles reinpassen sollte.
Also ging ich mit ihm zu unserem Auto. Ich versuchte dezentmeine Überlegungen mitzuteilen. Ich wusste, dass ihn dieSache an sich schon nervte, weil er immer der Meinung ist,dass ich viiiiel zu viiiiel dabei habe. Ein gelegentliches leises Knurren hielt mich davon ab zu viel zu sagen. Ach, war ich glücklich als er entspannt aufschaute als mein Tetris Planfunktionierte.
Wenn wir mit dem Auto verreisen haben wir unterschiedliche Ansichten, wann man z.B. losfahren sollte: ich möchte am liebsten mitten in der Nacht losfahren, damit man nicht so lange am Tag im Auto hocken muss. Außerdem schläft dann das Kind die meiste Zeit. Mein Mann fährt lieber im frühen Morgengrauen. Wir haben uns dann auf zwei Uhr geeinigt. Mit Stopps, Tanken und Pinkelpausen würden wir spätestens um 15.00 Uhr in unserem Häuschen angekommen sein und könnten noch eine Runde in den Pool springen.
Es war wirklich eine super Fahrt. Wir drei haben uns beim Fahren abwechseln können und unser kleiner Sonnenschein hat den größten Teil der Fahrt verschlafen. Die restliche Zeit blieb er ganz lieb in seinem Sitz sitzen. Bei unseren Stopps sorgten wir dafür, dass er ausreichend bespaßt wurde und auch genug Bewegung bekam. Erst die letzten 50 km wurde er ein bisschen quengelig.
Ach, war das eine Freude als wir am letzten Kreisel ankamen und ich wusste es ist nicht mehr weit. Hinter dem Tor zum Ferienhaus warteten schon meine Eltern. Der Urlaub konnte losgehen!