Morgens um Drei ist die Welt nicht immer in Ordnung.
Kennt ihr das, wenn morgens um halb drei im Traum lautes Kleinkindweinen auftaucht, aber eigentlich nicht in die Geschichte passt und auch nicht aufhört, egal was man tut – bis man merkt, dass es von außen kommt und man jetzt schnell wach werden muss?
Völlig fertig nahm ich unseren Zweijährigen in den Arm, der anscheinend schlecht geträumt hatte und sich einfach nicht beruhigen wollte. Ich schaukelte ihn sanft, streichelte ihm über sein Köpfchen, doch er wollte nicht aufhören zu weinen.
Einen kurzen Moment wünschte ich mir: Sei doch bitte wieder leise, ich bin soooo müde, schlaf doch bitte bitte wieder! Aber der kleine Süße kann ja schließlich auch nichts dafür.
Als er immer noch nicht aufhörte zu weinen, nahm ich ihn hoch und dann war es auch schon passiert: Er erbrach sich über mich. Genau das was man so früh morgens eigentlich nicht unbedingt braucht. Mein Mann wurde wach und fragte was los sei. Ich erklärte es kurz. Sein einziger Kommentar: Na toll!
Ich nahm unseren kleinen Schatz mit ins Bad, der beißende Geruch begleitete mich. Zuerst machte ich ihn sauber – er weinte immer noch. Ich sagte ihm das alles gut ist, während ich meine Kleidung auszog und versuchte meine langen Haare einigermaßen zu reinigen.
Ich bekam definitiv nicht alles raus, aber es war mir auch egal. Mittlerweile hatten wir schon nach drei.
Ich nahm unseren Kleinen mit in unser Bett, nahm ihn in den Arm und er kuschelte sich ganz fest an mich und schlief bald ein.
Obwohl ich fix und fertig war, dachte ich in dem Moment nur wie schön es ist Mama zu sein. Nicht morgens um drei aufstehen zu müssen oder Erbrochenes in den Haaren zu haben, aber ein kleines, atmendes, angekuscheltes Menschlein im Arm zu halten und für diesen kleinen Jungen DIE Person zu sein, bei der er sich sicher und geborgen fühlt.
„Mein größtes Glück sagt Mama zu mir.“