Unsere Kur lief leider völlig anders als geplant. Kaum waren wir einen Tag dort, hatte sich mein Kleiner den Norovirus eingefangen. So verbrachten wir die ersten drei Tage in Quarantäne, bis auch mein Großer und ich erkrankten. Eigentlich wollte ich unseren Kleinsten zu der Zeit abstillen, doch da er nichts bei sich behalten konnte, empfahl die Ärztin, ihn wieder so oft wie möglich zu stillen. Das war ein echter Kraftakt, wenn es einem selbst schlecht geht, sage ich euch. Aber ich war froh, dass er wenigstens etwas zu sich nahm.
Am Ende war unser Zustand so schlecht, dass wir mit dem Rettungswagen nach Passau in die Kinderklinik gebracht wurden. Dort wurden wir aufgenommen, doch nur meine Jungs konnten behandelt werden, nicht ich (aus versicherungstechnischen Gründen). Ganz ehrlich, ich weiß im Nachhinein gar nicht, wie ich es geschafft habe, mich um die Jungs zu kümmern. Der Große übergab sich die ganze Nacht immer wieder, während der Kleine zur Überwachung an Geräte angeschlossen war und Infusionen bekam. Ich versuchte, für die Jungs da zu sein, während ich mich selbst ständig übergab. Mein Mann konnte erst am nächsten Tag mittags ankommen, schließlich waren wir über 600 km von zu Hause entfernt. Zum Glück konnten Freunde dafür sorgen, dass ich in der anderen Klinik sofort behandelt werden würde, sobald mein Mann da wäre.
Als es so weit war, ging es für mich also in die andere Klinik, wo ich erstmal drei Stunden lang mit Medikamenten und Infusionen versorgt wurde. Danach bat ich um Entlassung, da der Kleinste nur am Weinen war und nach mir fragte. In den drei Stunden war ich fast nur am Schlafen, in der Hoffnung, etwas Kraft zu tanken. Doch das Beste (oder vielmehr Schlimmste) war, dass mich eine ältere Krankenschwester noch anschnauzte, dass es unmöglich sei, dass ich mein Kind noch stille. Ihre Aussage: „Das ist nicht von Gott gewollt.“ Willkommen in einem bayerischen Krankenhaus. Fairerweise muss ich gestehen, dass alle anderen Ärzte und Schwestern sehr freundlich waren.
Trotzdem mussten wir eine weitere Nacht in der Kinderklinik verbringen, da die Kinder noch sehr angeschlagen waren. Nach zwei Tagen wurden wir schließlich entlassen und kehrten zurück in die Reha-Klinik. Dort hätte uns jede neue Symptomatik wieder für 48 Stunden in Quarantäne gebracht. Die Betten waren auch nicht für einen so langen Aufenthalt ausgelegt, daher entschieden wir uns auf ärztliche Empfehlung hin, nach Hause zu fahren. Ich weiß gar nicht, wie ich es geschafft habe, meine Kräfte zusammenzunehmen, um hinter meinem Mann herzufahren, aber ich wollte nur noch so schnell wie möglich nach Hause.
Viele haben mich gefragt, ob ich das Thema Kur nicht direkt nochmal in Angriff nehmen möchte. Ganz ehrlich: Ich habe erstmal die Nase voll.