Im August 2018 haben wir uns, nach der Fehlgeburt, ein verlängertes Wochenende in Paris gegönnt. Wir dachten es wäre genau die richtige Ablenkung, und wir könnten uns auf uns als Paar konzentrieren.
Das Hotel lag ca. 10 min zu Fuß von der nächsten U-Bahn-Station entfernt (in Paris sollte man das Auto stehen lassen und auf jeden Fall alles mit der Metro machen!). Der Arc de Triomphe und die Champs-Élysées war nur 3-4 Stationen entfernt. Ich glaube ich bin noch nie so viel gelaufen wie an diesem Wochenende! Es gab aber auch soooo viel zu sehen! Es macht solchen Spaß durch die Straßen und Viertel zu laufen. Überall lauter kleine Geschäfte, manchmal nur so groß wie eine Garage und oft auch nur genauso mit Rolltor zu Verschließen.
Wir waren sogar einen Tag im Louvre! Der hat mich wirklich fasziniert! Natürlich ist ein Tag viel zu kurz für diese herrliche Museum. Dann waren wir auf dem Eiffelturm und die Aussicht war einfach atemberaubend. Natürlich haben wir uns auch Notre-Dame angesehen – damals noch im Ursprungszustand und aßen köstliche Baguette auf einer Mauer an der Seine.
Montmartre
Am nächsten Morgen machten wir uns ganz früh auf zum Künstlerviertel Montmartre. Es erwies sich als weise so früh hinzugehen, denn am Nachmittag war es dort rappelvoll. Montmartre gehört für mich zu den Top drei meiner persönlichen Sehenswürdigkeiten in Paris. Die Häuser und Gassen haben etwas Besonderes, einen besonderen Flair. Irgendwie passt manches nicht zusammen und dann wieder doch. An vielen Ecken hört man Musiker, und Künstler malen und karikieren mit einer Leichtigkeit auf Papier und Leinwand. Montmartre ist für viele Freigeister ein ganz besonderes Zuhause.
Hinter der Kirche gibt es einen wunderschönen kleinen Park, der so malerisch angelegt ist, dass man sich wie bei Alice im Wunderland fühlt. Wir hatten uns in der Biscuiterie de Montmartre Macarons gekauft (laut meiner Tante sind das sogar recht Gute, und die muss es wissen, die hat nämlich 3 Jahre vorher eine Macaron Tour durch Paris gemacht und Alle!!! probiert 😉 ) die haben wir in dem kleinen Park dann genascht. Eigentlich verstehe ich ja den Hype um dieses kleine Gebäck nicht (hat Tante Käthe auch nicht, deswegen die Macaron Tour) aber der Rosen Macaron hat es mir wirklich angetan, nicht zu süß und auf der Zunge blieb ein zarter Rosenduft – nicht seifig, sondern sinnlich- mmmhhh.
Mittags setzten wir uns auf einen Espresso in ein Café und beobachteten Maler und Musiker, die ihren Leidenschaften nachgingen. Einer der Künstler fing mit uns ein Gespräch auf Deutsch an, natürlich mit einem herrlich französischen Accent. Ach – so stellte ich mir das Pariser Leben vor.
Paris bei Nacht
Abends waren wir so platt von dem ganzen Laufen, dass mein Mann am liebsten im Hotel geblieben wäre. Doch ich wollte mir den Eiffelturm bei Nacht anschauen. Er sich überreden. Wir hatten Glück – es wurde der perfekte Abend! Vom Palais de Chaillot konnten wir das glitzernde Leuchten des Eiffelturm in voller Pracht erspähen. Er schillerte wie ein Diamant. Im Hintergrund wurde über Lautsprecher Tango gespielt und wer Lust hatte tanzte dazu. Jung und Alt tanzte auf dem Platz vor dem Eifelturm Tango. Die Luft war lau und mild und duftete süß.
Wir waren auch mal am Tag da, da sprangen Kinder mit ihren Eltern in die riesigen Springbrunnen, um sich abzukühlen, als wären es Swimmingpools. Jetzt am Abend rannten die Kinder mit Luftballons zwischen den tanzenden Paaren umher. Es war einfach wundervoll. Ich denke so gern an diesen Abend zurück.
Von meinem Bauchgefühl hätte ich direkt herziehen wollen. Schon damals stellten wir uns vor, dass wir einmal all das schöne unserm Kind zeigen würden, wenn es mal so weit wäre. Unseren letzten Tag verbrachten wir auf der Champs-Élysées. Ich habe mir ein „kleines Schwarzes“ zugelegt. Es ist zwar nicht standesgemäß von Chanel, aber immerhin auf der Champs-Élysées gekauft. Jedes Mal, wenn ich dieses Kleid trage, kommen die Erinnerungen hoch von unseren wunderschönen Tagen in Paris und unserem letzten Urlaub zu zweit.
Wow danke für den schönen Bericht! Da bekommt man direkt Reiselust. Die Zeit zu zweit hat euch bestimmt gut getan nach der Fehlgeburt.