„Unter Zeitmanagement versteht man im Rahmen des Selbstmanagements alle Maßnahmen, die zur Verfügung stehende Zeit möglichst produktiv zu nutzen“ – sagt Wikipedia.
Wie passt Selbstmanagement mit meinem Mamadasein zusammen? Ist das überhaupt noch möglich, wenn man das Gefühl hat eigentlich von dem kleinen Geschöpf in dem Kinderbettchen gemanagt oder fremdbestimmt zu werden?
Ich bin ein Mensch, der Strukturen und Ordnung schätzt.
Zu-spät- kommen ist für mich untypisch und als ich schwanger war, habe ich mir geschworen, dass sich das auch mit Kind nicht ändern soll. Was ich lernen musste und immer noch muss, ist mein bisheriges Zeitmanagement mit einer gewissen Gelassenheit zu verknüpfen.
Die ersten Monate als unser Söhnchen auf der Welt war, war alles kein Problem. Außer Schlafen, Essen und Rumliegen tat er ja auch nicht viel. Er war aber auch ein wirklich entspanntes Baby, so dass ich super meine Zeit Planen und ihn überall hin mitnehmen konnte.
Dinner bei Freunden um 20.00 Uhr mit Ende offen? Kein Problem. Morgens zum Brunch um 10.00 Uhr – passt das? Ja klar! Wir haben unser Kind eingepackt und unser Leben nach wie vor sehr genossen.
Doch nichts ist beständiger als der Wandel – die Kleinen werden größer und haben plötzlich andere Bedürfnisse und Wünsche und auch – „Zeiten“ (siehe auch meinen Artikel: Quality Time).
Dann muss man umdenken, geliebte und manifestierte Strukturen aufbrechen. Auf Gedeih und Verderb das „eigene Ding“ durchziehen stresst Mutter und Kind. Und ich will ja eine gute Mami sein und meine Zeit mit dem Süßen möglichst entspannt und fröhlich genießen.
Was bedeutet das jetzt für mich? Ich musste lernen Prioritäten zu setzen und Zeit, die mir z.B. durchs Mittagsschläfchen „geschenkt“ wird, besonders – Wikipedia mäßig – produktiv zu managen.
Meine Wochenplanung habe ich erst mal entstresst. Ich sehe zu, dass ich mir nicht zu viele Termine in die Woche packe. Ausgeglichen planen, damit man auch mal spontan sein kann.
Wenn früher ein Tag in der Woche zum Putzen festgelegt war, mache ich das nun die Woche über in Etappen. Dadurch habe ich die Möglichkeit jederzeit auf die Bedürfnisse meines Sohnes einzugehen. Unser Süßer soll ja ein glücklicher kleiner Junge sein und werden.
Wenn ich an einem Tag fixe Termine habe bei denen ich erscheinen muss, versuche ich den Tag darauf entspannt für unseren Kleinen zu gestalten.
Wenn es um Pünktlichkeit geht, hilft ein gutes Selbstmanagement sehr. Ich bin dann (hoffentlich) gut organisiert und bereite einen Tag vorher alles vor, was sich vorbereiten lässt wie z.B. Wickeltasche packen und Outfits zurecht legen. Dann versuche ich genug Zeit für Unvorhersehbares einzuplanen wie z.B. nochmal Wickeln oder Umziehen, weil der Zwerg sich unter Umständen kurz vorher doch nochmal „eingesaut“ hat.
Und wie stimmen Theorie und Praxis überein? Naja, es klappt leider nicht immer so wie man es geplant hat. Oft läuft auch alles ganz anders und wenn ich auf die Woche zurückblicke frage ich mich manchmal, wo mein angestrebtes Selbstmanagement eigentlich abgeblieben ist. Wenn ich da an meine Mutter denke – Sie ist für mich insgeheim die heimliche Heldin des Zeitmanagements.